Bei der neuen Brille kann es manchmal Überraschungen geben – die richtige Beratung ist wichtig.

Es ist eine Standardsituation, die viele Augenoptiker kennen. Entweder ist es die erste Brille oder eine neue Brille mit stärkeren Werten, die bei einer kurzsichtigen Brillenträgerin ein Schockerlebnis auslöst. Bei der Korrektur der Kurzsichtigkeit wirken normale Gläser wie Verkleinerungsspiegel. Die für den Ausdruck des Menschen so wichtigen Augen wirken plötzlich kleiner.

 

Lösungen gibt es zur Vermeidung dieser Situation. Einerseits kann man mit der Auswahl der richtigen Brillengläser die Wirkung abmildern und andererseits kann die richtige Augenkosmetik helfen.

Es beginnt allerdings bei der Auswahl der Brillengläser. Wählt man sogenannte „hochbrechende Gläser“, so ist deren Verkleinerungswirkung (oder Vergrößerungswirkung) bei Kurzsichtigen wesentlich geringer als bei den preisgünstigeren Normalgläsern (auch Kassengläser genannt). Diese hochbrechenden Gläser haben auch noch den Vorteil, dass sie wesentlich leichter sind und durch das geringere Gesamtgewicht der Brille die unschönen Druckstellen in der Nasenpartie vermeiden.

Ein ebenfalls wichtiger optischer Effekt ist die dünnere Glasstärke bei der Seitenansicht. Viele Brillenträgerinnen betrachten sich häufig nur von vorne. Im täglichen Leben ist aber die Seitenansicht mit Brille mindestens genauso wichtig. Hochbrechende Gläser haben also viele Vorteile und die Investition lohnt sich.

Weiterhin kann man mit der Wahl der richtigen Augenkosmetik auch die Augen optisch vergrößern, bzw. verkleinern. Bei Weitsichtigkeit wählt man Pastelltöne, die den Hautton unterstreichen. Man verzichtet auf zu dunkle Lidstriche.

Die kurzsichtige Brillenträgerin kann speziell geeignete „Glanzfarben“ verwenden. Der Lidschatten (Beige-, Brauntöne) wird bei kleiner wirkenden Augen großflächig aufgetragen.

Möchte man bei großen Dioptrienwerten (hohe Glasstärken) die vergrößernde oder verkleinernde Wirkung der Brillengläser vermeiden, so kann man auch Kontaktlinsen wählen. Es gibt diese in verschiedenen Materialien auch in sehr hohen Dioptrienwerten. In Einzelfällen werden diese Kontaktlinsen dann auch von der Kasse übernommen. Man spricht dann von einer medizinischen Indikation. Voraussetzung ist in jedem Fall der Besuch eines Augenarztes, der selbst, oder auch zusammen mit einem Kontaktlinsen-Spezialisten, die Verträglichkeit für den Individualfall feststellt.